Bei der Schichtung wird eine Grundgesamtheit nach einem Merkmal gegliedert. Somit ergeben sich die Schichten. Aus diesen Schichten werden wie in der einfachen Zufallsstichprobe Beobachtungseinheiten gezogen. Je homogener die Schichten sind, desto präziser wird das Verfahren. Um eine Zufallsstichprobe per Schichtung durchführen zu können, müssen Informationen über Merkmalsverteilungen in der Grundgesamtheit vorliegen. Denn erst mit dieser Information können Schichten gebildet werden.
Bei einer Bevölkerungsbefragung kann z.B. die Bevölkerung nach Bundesländern geschichtet werden, bevor per Zufall einzelne Individuen gezogen werden. Schichtungs-Stichproben können entweder proportional oder disproportional gezogen werden. Insbesondere, wenn eine bestimmte Gruppe (Schicht) besonders berücksichtigt werden soll, werden disproportionale Schichten gezogen. Dies wird genutzt, wenn bestimmte Gruppen in einfachen Zufallsstichproben zu gering präsentiert sind, um über diese Gruppen sichere Aussagen treffen zu können. Die Schichtung ist vereinfacht in der Grafik dargestellt.
Bei diesem Verfahren müssen wir uns mehrere “Töpfe” vorstellen, in den möglichst homogene Beobachtungseinheiten vorzufinden sind. Dabei ist die Chance, gezogen zu werden, wieder gleich und bleibt in den jeweiligen “Töpfen” konstant.
Beispiel: Nehmen wir an, wir möchten eine Bevölkerungsbefragung in Deutschland durchführen und dabei besonders die jugendlichen Bewohner:innen Deutschlands berücksichtigen. Entlang der Merkmalsverteilung des Alters werden Gruppen gebildet: z.B. 14-18 Jahre, 18-28 Jahre, 28-38 Jahre, 38-48, 48-58, 58-68, >68 Jahre. Da besonders Jugendliche befragt werden sollen, wird eine disproportionale Schichtung vorgenommen. D.h. wir befragen relativ mehr Jugendliche, als in Relation zu den anderen Altersgruppen in der Grundgesamtheit (Bevölkerung Deutschlands) vorliegen, um Rückschlüsse auf diese führen zu können.