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Aktivierung und Beteiligung in der Präsenz- und Online-Lehre

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Aktivierung und Beteiligung in der Präsenz- und Online-Lehre

Schnelleinstieg

Das Gefühl sozialer Eingebundenheit ist für viele Studierende Voraussetzung für eine aktive Beteiligung in Lehrveranstaltungen. Dies gilt insbesondere (aber nicht nur) für Online-Veranstaltungen. Aktivierende Methoden selbst können wiederum einen Beitrag leisten, sich als Teil der Lerngruppe zu fühlen.
Im Folgenden finden Sie zunächst einige Links zu Materialien zum Thema "Soziale Nähe im virtuellen Raum fördern und gestalten". Danach folgt eine Auflistung verschiedener aktivierender Methoden mit Hinweisen, wie diese sowohl in der Präsenz- als auch Online-Lehre umgesetzt werden können.

Methoden zur Förderung sozialer Eingebundenheit/ sozialer Nähe

Methoden zur Aktivierung in der Präsenz- und Online-Lehre

Methoden zur Aktivierung in der Einstiegsphase - Warm up

Was ist das? Und wie setzt man das um?

Methoden zum persönlichen Kennenlernen

  • Vorstellungsrunde
    • Vorstellung über Kleingruppen, z.B. mit Dreieck der Gemeinsamkeiten
    • Online (asychron): Vorstellung in „Hall of Fame “ per Forum in ILIAS oder auf digitaler Pinnwand (z.B. Conceptboard oder Flinga)
    • Online (synchron): Vorstellung mit einem persönlichen Gegenstand per Kamerafreigabe in BigBlueButton oder Zoom
  • Hall of Fame / Ich-Marktplatz
    • Vorstellung der eigenen Person
    • Präsenz: auf Postern; zu empfehlen ist die Vorgabe einer Struktur (z.B.: "Das weiß ich schon über das Thema", "Das interessiert mich besonders", "Das solltet ihr unbedingt über mich wissen")
    • Online (asynchron): Umsetzung im ILIAS-Forum, in der ILIAS-Datensammlung oder auf digitaler Pinnwand (z.B. Conceptboard oder Flinga)
  • Lebendige Statistik
    • räumliche Positionierung von Personen nach bestimmten Kriterien
    • Präsenz: Aufstellen im Raum
    • Online (synchron): Zeigen eines Bildes oder einer Skala per Bildschirmfreigabe und Einordnen der TN auf Bild oder Skala per Kommentierungswerkzeug in BigBlueButton
  • Speed Meeting
    • sehr kurze Gespräche < 5Min. in Kleingruppen zu vorgegeben Fragen/Themen
    • Online (synchron): Umsetzung per Breakout-Session in BigBlueButton, Fragen vorher per Bildschirmfreigabe teilen
  

Methoden zur Abfrage von Vorwissen oder Erwartungen

  • Blitzlicht / Umfrage / Abstimmung
  • Brainstorming
  • Dialogecken
    • Möglichkeit zur anonymen schriftlichen Mitteilung zu vorgegebenen Themen oder Fragen (z.B. Erwartungen oder Wünschen)
    • Präsenz: auf Pinnwand oder Plakat (vier Fragen in vier Ecken)
    • Online (synchron oder asynchron): Umsetzung auf digitaler Pinnwand (z.B. Conceptboard oder Flinga)
  • A-Z-Liste
    • Sammlung von alphabetisch sortierten Unterthemen od. Aspekten zu einem Thema
    • Präsenz: per Moderationskarten, Flipchart
    • Online (synchron): Umsetzung per geteilte Notizen in BigBlueButton
    • Online (asynchron): Umsetzung auf digitaler Pinnwand (z.B. Conceptboard oder Flinga)
      ILIAS Etherpad
  • Quiz
    • Studierende beantworten anonym geschlossene Wissensfragen mit vorgegebenen Antworten
    • Präsenz: per ILIAS Live Voting
    • Online: Umsetzung per ILIAS Test (asynchron), Abstimmung in BigBlueButton oder Zoom (synchron)
  

Methoden zum Rückblick auf die vorherige Sitzung oder Arbeitsphase

  • Anonyme Umfrage
    • kurze (anonyme) Umfrage/Abstimmung (z.B.: Zu welchen der folgenden 5 Themen aus der letzten Sitzung sollen wir heute in den ersten 5 Minuten nochmal eine Frage-Antwort-Runde einlegen?)
    • Präsenz: Durchführung schriftlich: Umsetzung mit roten Klebepunkten oder digital per ILIAS Live Voting
    • Online (synchron): ILIAS Live Voting oder BBB-Abstimmung
    • Online (asynchron): ILIAS Test (als Wissenstest mit richtigen/falschen Antworten), ILIAS Umfrage (ohne richtige/falsche Antworten)
  • Brainstorming
  • Quiz
    • Studierende beantworten anonym geschlossene Wissensfragen zu den Themen der letzten Sitzung
    • Präsenz: per ILIAS Live Voting
    • Online: Umsetzung per ILIAS Test (asynchron), Abstimmung in BBB oder Zoom (synchron)
  • Think-pair-share
    • Zu einer vorgegebenen Aufgabe oder Frage machen sich Studierende zunächst allein, dann in Kleingruppen Gedanken; anschließend wird die Aufgabe oder Frage im Plenum besprochen (z.B. Aufgaben zu den Lernmaterialien, die zur Vorbereitung auf die Sitzung bearbeitet werden sollten)
    • Online (synchron): Umsetzung per Breakout-Rooms in BigBlueButton
  

Methoden zum Ausblick bzw. der Einstimmung auf die kommende Sitzung

  • Stummer Impuls
    • den Studierenden wird ohne Worte ein Gegenstand oder eine Abbildung gezeigt, die mit dem Thema der Sitzung in Zusammenhang stehen; alternativ kann auch kommentarlos ein Wort oder Satz an die Tafel  (oder auf den Bildschirm) geschrieben werden; die Methode regt das Assoziieren an und die Aktivierung des Vorwissens
    • Online (synchron): Umsetzung per Bildschirmfreigabe; Kommentare und Assoziationen können in den Chat geschrieben werden
  • Überraschungsfrage
    • Den Studierenden wird eine Frage gestellt, mit der sie nicht rechnen und die vermeintlich nichts mit dem Thema zu tun hat (z.B. „Was haben Sie heute Morgen gefrühstückt?“); einzelne Antworten werden eingesammelt; dann erfolgt eine Überleitung zum Thema der Sitzung (hier z.B. "Ernährungsgewohnheiten")
    • Online (synchron): Antworten können über den Chat gegeben werden; Lehrende können einzelne Antworten vorlesen
  • Storytelling
    • Zu Beginn wird eine kleine Geschichte oder Anekdote erzählt; anschließend wird auf die Intention zum Erzählen der Geschichte eingegangen („Warum erzähle ich Ihnen das?“) – und zum Thema der Sitzung übergeleitet
  
Ein Laptop mit einer geöffneten Webseite

Methoden zur Aktivierung in der Arbeitsphase - Work out

Was ist das? Und wie setzt man das um?

Methoden zum Vermitteln/Erarbeiten von Inhalten

  • Peer Instruction
    • Quizfrage mit anschließender Murmelgruppe zur Besprechung der Antworten (= Peer Instruction-Phase); dann erneute Präsentation und Beantwortung der Quizfrage
    • Präsenz: im Hörsaal/Seminarraum kann die Quizfrage per ILIAS Live Voting gestellt werden und per Smartphone beantwortet
    • Online (synchron): Quizfrage per ILIAS Live Voting oder Umfrage in BigBlueButton beantworten lassen, Breakout Session für Murmelgruppe
  • Fußnotenreferat
    • Studierende arbeiten sich individuell und asynchrone in jeweils ein Kurzthema ein (z.B. ein Begriff, eine Theorie); wenn der Begriff/die Theorie in einer Sitzung genannt wird, erfolgt ein kurzes ein- bis zweiminütiges Referat zum Thema (mündlich)
    • digitale Aspekte: Themenvergabe per ILIAS Buchungspool, individuelle Einarbeitung per Text, Video oder ILIAS Lernmodul
  • Gruppenpuzzle
    • jedes Gruppenmitglied bearbeitet einen Teilbereich eines Themas; die Teilthemen werden zunächst in Expert*innengruppen besprochen, dann werden die Gruppen neu gemischt, um z.B. eine Aufgabe zu bearbeiten
    • Präsenz: Themenvergabe, individuelle Erarbeitung, Austausch in Expert:innengruppen, dann Bearbeitung einer Aufgabe/Fallbeispiel in gemischter Gruppe mit Expert:innen verschiedener Themen
    • digital gestützte asynchrone Vorbereitung: Vergabe der Themen per ILIAS Buchungspool, individuelle Vorbereitung der Themen per Video, ILIAS Lernmodul, Text
    • Online (synchron): Durchführung des Gruppenpuzzles per Breakout Session
  • Interaktives Video oder interaktives Lernmodul
    • Online (asynchron): Erarbeitung von Wissen über ein ILIAS interaktives Video oder ILIAS Lernmodul, unterbrochen von Quiz oder Reflexionsfragen sowie der Möglichkeit zum öffentlichen Kommentieren bestimmter Passagen (im Video oder Lernmodul)
  • Eulen der Weisheit oder Denkhüte
    • Studierende bekommen die Aufgabe, sich aus verschiedenen Perspektiven mit einem Thema oder einem Text zu beschäftigen oder verschiedene Fragen zu einem Text vorzubereiten
    • digitaler Aspekt: Auswahl einer Perspektive per ILIAS Buchungspool
  • Gruppenarbeit
    • Studierende werden in Gruppen aufgeteilt, die unterschiedliche Materialien, Aufgaben oder Fallbeispiele zu bearbeiten haben, die aber alle zum Thema der Sitzung gehören
    • Online (synchron): Gruppen treffen sich in Breakout-Rooms und haben Zugriff auf die digitalen Lernmaterialien und Arbeitsaufträge in ILIAS; für die Ergebnissicherung kann ein ILIAS Etherpad genutzt werden oder eine digitale Pinnwand (z.B. Conceptboard oder Flinga)
    • Online (asynchron): ILIAS Gruppen mit jeweils einem BBB-Raum für die Gruppe; darüber hinaus können die Gruppen zur Kommunikation ein ILIAS Forum nutzen und zum schriftlichen Austausch ein ILIAS Etherpad
  • Stationenarbeit
    • zu verschiedenen Aspekten eines Themas gibt es unterschiedliche „Stationen“ mit Aufgaben und Lernmaterialien; die Stationsergebnisse können entweder individuell durch die Studierenden in einem Portfolio dokumentiert werden oder auf Arbeitsblättern, die an den Stationen ausliegen.
    • Online (asynchron): die Studierenden können im ILIAS-Kurs an verschiedenen "Stationen" arbeiten (mit multimedialen Lernmaterialien, z.B. Lernmodulen, Videos etc.); die Ergebnisse werden entweder im persönlichen ILIAS Portfolio dokumentiert oder in einem vorstrukturierten ILIAS Etherpadzur Station; auch eine Einreichung von Dateien mit Lösungen zu den Stationen über die ILIAS Übung ist möglich (entweder als Team-Einreichung oder Einzeleinreichung)
  

Methoden für Diskussion, Argumentation und Reflexion

  • Brainstorming
  • Kollaboratives Mindmapping
    • gemeinsame Erschließung eines Themas und seiner Unterthemen und Aspekte über die Skizzierung eines Netzes der Beziehungen zwischen Unterthemen
    • Online (synchron oder asynchron): Umsetzung mit einem kollaborativen Mindmap Tool oder einer digitalen Pinnwand (z.B. Conceptboard oder Flinga)
  • Pro-Contra-Debatte
    • Online (synchron oder asynchron): schriftliche Vorbereitung auf Online Whiteboard oder Pinnwand (z.B. Conceptboard oder Flinga; alternativ: Tricider), dann mündliche Debatte (ggf. auch in Breakout-Rooms); auch komplett schriftliche Durchführung möglich, durch gegenseitige Kommentierung der Argumente und Thesen
  • Think-pair-share
    • Zu einer vorgegebenen Aufgabe oder Frage machen sich Studierende zunächst allein, dann in Kleingruppen Gedanken; anschließend wird die Aufgabe oder Frage im Plenum besprochen (z.B. Aufgaben zu den Lernmaterialien, die zur Vorbereitung auf die Sitzung bearbeitet werden sollten)
    • Online (synchron): Umsetzung per Breakout-Rooms in BigBlueButton
  • Peer Feedback
    • Studierende geben sich gegenseitig anonym Feedback auf eingereichte Texte (anhand gemeinsam erarbeiteter Feedback-Kriterien und vorgegebener Feedback-Regeln)
    • Online (asynchron): Umsetzung mittels der ILIAS Übung mit Peer Feedback
  
Ein Tabletbildschirm mit der Überschrift Satisfaction und einer Bewertung mit drei von 5 Sternchen

Methoden zur Aktivierung in der Ausstiegsphase - Cool down

Was ist das? Und wie setzt man das um?

Methoden zum Klären offener Fragen

  • The muddiest point
  • Fragewand
    • schon während der Sitzung können Fragen gesammelt werden (digital z.B. mit onlinequestions.org; analog per Moderationskarten); am Ende können alle Fragen priorisieren; Top 5 Fragen werden beantwortet
    • Präsenz: per Murmelgruppe und Moderationskarten; Priorisierung mit Klebepunkten; digitale Umsetzung: per ILIAS Live Voting oder einem Tool wie onlinequestions.org
    • Online (synchron): Sammeln und Priorisieren von Fragen (z.B. per onlinequestions.org)
  • Anonyme Umfrage / Abstimmung
  

Methoden zur Wissensüberprüfung

  

Methoden zur Reflexion des Lernens

  • One Minute Paper
    • Lehrende geben 1-3 Fragen/Themen vor, die die
      Studierenden individuell innerhalb von einer Minute beantworten; idealerweise werden alle One Minute Papers eines Semesters in einem Portfolio gesammelt
    • Präsenz: Papier und Stift
    • Online: ILIAS Portfolio (asynchron) oder Papier und Stift (synchron)
  • Lerntagebuch
    • Reflexion des eigenen Lernprozesses über das Semester hinweg, idealerweise unterstützt durch Leitfragen
    • Online (asynchron): ILIAS Portfolio (mit Blog) (= chronologisches Tagebuch)
  

Methoden zum Einholen von Feedback

  • anonyme Umfrage / Abstimmung
  • Dialogecken
    • Möglichkeit zur anonymen schriftlichen Mitteilung zu vorgegebenen Themen oder Fragen (z.B. Erwartungen oder Wünschen)
    • Präsenz: auf Pinnwand oder Plakat (vier Fragen in vier Ecken)
    • Online (synchron oder asynchron): Umsetzung auf digitaler Pinnwand (z.B. Conceptboard oder Flinga)
  • Zielscheibe
    • Zielscheibe mit vier Quadranten mit vier Aspekten, zu denen Feedback eingeholt wird per Positionierung auf der Zielscheibe
    • Präsenz: Ankleben von Bewertungspunkten auf Zielscheibe an Flipchart/Pinnwand
    • Online (synchron): digitale Zielscheibe auf Oncoo oder Bildschirmfreigabe mit Freigabe der Kommentierungswerkzeuge
  • Stimmungsbild
    • Post -/Bildkarten mit verschiedenen Fotos, die als Redeanlass genutzt werden, um ein persönliches Fazit zur Veranstaltung/Sitzung zu ziehen
    • Präsenz/Online: mündlich, entweder im Plenum oder in Kleingruppen (Breakout-Rooms)
  

Methoden zum Sichern von Ergebnissen

  • Kollaborative Take-Home-Message
    • Zusammenfassen der wichtigsten Punkte der
      Sitzung, entweder allein oder kollaborativ (auch in Kombination mit der Think Pair Share-Methode)
    • Präsenz: Moderationskarten
    • Online (synchron): Online Whiteboard, digitale Pinnwand (z.B. Conceptboard oder Flinga), ILIAS Etherpad, geteilte Notizen in BigBlueButton
  • Prüfungsfragen
    • Studierende formulieren Prüfungsfragen zur Sitzung
    • Präsenz: Murmelgruppe, Moderationskarten
    • Online (synchron): Breakout-Rooms mit 
      ILIAS Etherpad oder digitaler Pinnwand (z.B. Conceptboard oder Flinga)
    • Online (asynchron): Überführung der Prüfungsfragen in ein ILIAS Glossar

Vertiefungswissen

Acht Thesen und Erkenntnisse zur Aktivierung

  1. Ein Wechsel zwischen Aufnahme von Wissen und Verarbeitung von Wissen durch Eigenaktivität schafft für Lernende und Lehrende Abwechslung im Lehr-Lern-Prozess
  2. Durch einen Wechsel von Passivität und Aktivität bleibt der Aufmerksamkeitspegel bei den Lernenden hoch
  3. Die Lernmotivation steigt, wenn Lernende neu Erlerntes anwenden können
  4. Verschiedene aktivierende Methoden ermöglichen Lernenden unterschiedliche Verarbeitungsweisen des Gehörten und Gelesenen
  5. Wissen aufnehmen ist der erste Teil des Lernprozesses, Wissen verarbeiten der zweite Teil, denn: Ohne Verarbeitung des gehörten/aufgenommenen Wissens bleibt nur sehr wenig oder kurze Zeit im Gedächtnis
  6. Durch Einsatz und Verwendung aktivierender Methoden ist erworbenes Wissen auch deshalb besser im Langzeitgedächtnis verankert, weil Vorwissen aktiviert wird und das neu aufgenommene Wissen dann besser in die individuellen kognitiven Strukturen integriert werden kann.
  7. Wissen kann vermittelt, Kompetenzen müssen erworben werden – das geht nur durch Aktivierung, bei der Lernende aufgefordert werden, das aufgenommene Wissen auf einen (ggf. sehr kleinen) Problemfall, eine Fragestellung oder eine Situation anzuwenden und das neu Erlernte zur Problemlösung oder zur Beantwortung einer Frage zu verwenden
  8. Aktivierung und Eigenaktivität unterstützt das Tiefenlernen. Im Gegensatz zum „Oberflächenlernen“, wie z.B. Auswendiglernen, werden beim Tiefenlernen auch die Bedeutung und Zusammenhänge verstanden.
    • Seit Ende der 1970er Jahre wird hier das „Tiefenlernen“ (englisch:„Deep approach“) vom „Oberflächenlernen“ (englisch: „Surface approach“) unterschieden.
    • Während beim Oberflächenlernen die Reproduktion des Stoffes oder das Auswendiglernen im Vordergrund steht, entwickeln Studierende beim Tiefenlernen echtes Verständnis von Zusammenhängen (s. Marton/Säljö 1997)
    • Weitere Studien: Dies. 1996 und 2004; Dies. et al. 2005 sowie Richardson 2005, Choo Goh et al. 2014.
Biggs, John/Tang, Catherine (2011): Teaching for Quality Learning at University. 4. Auflage. Open University Press: Maidenhead
Bligh, Donald A. 2000: What’s the Use of Lectures? Jossey-Bass: San Francisco.
Choo Goh, Pauline Swee/Wong, Kung Teck/Gani Hamzah, Mohd Sahandri (2014): The Approaches to Teaching Inventory: A Preliminary Validation of The Malaysian Translation(wird in neuem Tab geöffnet). In: Australian Journal of Teacher Education, Vol 39/Issue 1, Article 2.
Marton, Ference/Säljö, Roger (1997): „Approaches to learning“, in: Marton, Ference/Hounsell, D./Entwistle, N.J. (eds.): The Experience of Learning. Edingburg: Scottish Academic Press, pp. 39-58.
Richardson, John T.E. (2005): Students’ Approaches to Learning and Teachers’ Approaches to Teaching in Higher Education. In: Educational Psychologie, Vol. 25, No. 6, pp. 673-680.
Trigwell, Keith/Prosser, Michael (1996): Congruence between intention and strategy in university science teachers’ approaches to teaching. In Higher Education, 10. 77-87.
Trigwell, Keith/Prosser, Michael (1999): Relations between Teachers’ Approach and Students’ Approach to Learning. In: Higher Education, Vol. 37, no. 1., pp. 57-70.
Trigwell, Keith/Prosser, Michael (2004): Development and use of the approaches to teaching inventory. Educational Psychology Review, 16, 409-425
Trigwell, Keith,/Prosser, Michael/Ginns, P. (2005) Phenomenographic pedagogy and a revised Approaches to Teaching Inventory. Higher Education Research and Development, 24, 349- 360.
Quelle: „www.einfachlehren.de, Hochschuldidaktische Arbeitsstelle, TU Darmstadt“. URL: https://www.einfachlehren.tu-darmstadt.de/themensammlung/details_5568.de.jsp

Acht mögliche Widerstände bei der Einführung aktivierender Methoden

  1. Es liegt die sogenannte „Verständnisillusion“ vor: Studierende haben den Eindruck, das Gehörte schon verstanden zu haben. Meist bemerken sie erst bei der aktiven Beschäftigung mit dem Inhalt, dass dies noch nicht ganz der Fall ist.
  2. Unsicherheit, die beim Verlassen einer eingeübten Verhaltensweise (i.d.R. Zuhören und allenfalls Mitschreiben) entsteht.
  3. Sorge, mindestens aber Unsicherheit, dass die Zusammenarbeit mit meist (noch) fremden KommilitonInnen nicht gelingen wird.
  4. Aufbringen einer höheren Energie, die der Wechsel von der passiven Rolle zu der Konsumenten in eine aktive Rolle erfordert.
  5. Beim Erwerb des eigenen Wissens geht die Sicherheit verloren, dass das selbst erarbeitete das „richtige“ Wissen ist. Dagegen wird von der Lehrperson davon ausgegangen, dass diese das „richtige“ Wissen wiedergibt.
  6. Unklarheit über Sinnhaftigkeit der Aufgabe.
  7. Unklarheit, was mit den Ergebnissen geschieht.
  8. Auftragsunklarheit: Was genau muss ich mit wem bis wann und mit welchem Ergebnis tun?

Umgang mit Widerständen bei der Einführung aktivierender Methoden

  • Formulieren Sie einen präzisen Arbeitsauftrag.
  • Verschriftlichen Sie diesen Auftrag auf eine Folie, ein (Online-)Whiteboard,, ein Flipchart, oder in Handouts.
  • Bei komplizierten Aufträgen oder neuen Online-Tools: Erläutern Sie diese ausführlich und in einzelnen Schritten, nicht alles auf einmal.
  • Sorgen Sie – am besten schon vorher – für eine gute Arbeitsbeziehung zwischen sich und den Studierenden. Besteht eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre, so folgen Ihnen Studierende leicht auf neuen Wegen.
  • Bei konkretem Widerstand gegen Gruppenarbeit à la: „Gruppenarbeit bringt doch eh nichts!“
  • Beim Widerstand in der Einführung einer neuen, vielleicht in der Fachkultur ungewohnten Methode: Erläutern, warum diese Methode zu diesem Zeitpunkt verwendet wird, was Sie sich dabei gedacht haben und welche Intention Sie damit verbinden. Benennen Sie die didaktische Funktion der Methode.
  • Besteht dann noch immer Widerstand: Mit den Studierenden in einen Dialog gehen, d.h.: Studierende einladen, es auszuprobieren und am Ende gemeinsam auszuwerten und dann ggf. zu entscheiden, ob diese (oder solch eine Methode) weiter eingesetzt werden soll.
  • Alternative: Mit den Studierenden klären, was genau Ihnen an dieser Methode nicht gefällt und ggf. Variante entwickeln.
Quelle: „www.einfachlehren.de, Hochschuldidaktische Arbeitsstelle, TU Darmstadt“. URL: https://www.einfachlehren.tu-darmstadt.de/themensammlung/details_5824.de.jsp
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Ergänzende didaktische Szenarien

Computerbildschirm umgeben von 3 Sprechblasen, in denen je eine Person sitzt
Mit Studierenden im digitalen Raum kommunizieren
Ein Tabletbildschirm mit der Überschrift Satisfaction und einer Bewertung mit drei von 5 Sternchen
Rückmeldungen zum Lernstand geben
Eine Person tippt auf einen Schalter, daneben ist eine Sprechblase
Rückmeldungen zur Lehre einholen
5 Sterne und eine zeigende Hand
Digitale Umfragen und Abstimmungen durchführen
Mann sitzt nachdenklich vor einem Notebook
Lernprozesse digital reflektieren und dokumentieren
Wenn Sie sich grundsätzlich über die Planung und Gestaltung digitaler Lehrveranstaltungen informieren wollen, schauen Sie doch gerne noch in unsere anderen Handreichungen und informieren Sie sich in unserem E-Learning-Wegweiser über die digitale Umsetzung einer Vielzahl didaktischer Szenarien: