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Rückmeldungen zur Lehre einholen
Schnelleinstieg
Um herauszufinden, ob die Studierenden in Ihrer Lehrveranstaltung gut lernen können, ist es empfehlenswert, sich regelmäßig (und nicht erst am Ende der Veranstaltung) Rückmeldungen zur Lehre einzuholen: Was klappt gut, was nicht? Wie ist die Arbeitsbelastung? Wo benötigen die Lernenden mehr Unterstützung?
Treten Sie in einen Dialog mit den Studierenden darüber, wie die Lehrveranstaltung sein sollte, damit diese gut lernen können und die Lernziele erreichen. Besprechen Sie dabei auch, wofür Sie als Lehrperson Verantwortung tragen und wofür die Studierenden – und was Sie von den Studierenden erwarten.
Treten Sie in einen Dialog mit den Studierenden darüber, wie die Lehrveranstaltung sein sollte, damit diese gut lernen können und die Lernziele erreichen. Besprechen Sie dabei auch, wofür Sie als Lehrperson Verantwortung tragen und wofür die Studierenden – und was Sie von den Studierenden erwarten.
Formatives Feedback / formative Evaluation im Semester
Was ist das?
- Rückmeldungen zur Lehre, die während des Semesters beziehungsweise zur Zwischenevaluation eingeholt werden, um z.B. Ihre Veranstaltung an die Bedürfnisse, den Wissensstand oder die Vorerfahrungen Ihrer Studierenden anzupassen
- typisch sind Fragen zum Lerntempo oder zur Verständlichkeit der vermittelten Inhalte, d.h. zur Art der Wissensvermittlung
- sinnvoll ist eine Ergänzung durch Einholen von Rückmeldungen zum Lernprozess/Lernstand der Studierenden, einerseits durch regelmäßige Wissensabfragen, andererseits durch ein Gespräch oder eine Umfrage zu offenen Fragen wie
- "Was hilft Ihnen in dieser Veranstaltung beim Lernen?"
- "Was stört/behindert Sie in dieser Veranstaltung beim Lernen?"
- "Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie für diese Veranstaltung?"
Wie setzt man das um?
- Außerhalb der Lehrveranstaltung/in der Selbstlernzeit:
- In der Präsenzveranstaltung/dem Online-Meeting:
Wo finde ich ausführliche Informationen?
- im Szenario "Digitale Umfragen und Abstimmungen"
- im Szenario "Rückmeldungen zum Lernstand geben"
Lehrevaluation am Ende des Semesters: Veranstaltungsevaluation mit MoGli-D
Was ist das?
- Standardisiertes Evaluationstool für Lehrveranstaltungen der JLU
- kann aus verschiedenen Modulen individuell zusammengestellt werden
- Beispielfragebogen
- Übersicht über die Evaluations-Module
- Wird am Ende des Semesters den Studierenden gegeben (in gedruckter oder digitaler Form)
- Ideal: Durchführung in der vorletzten Sitzung, um die Evaluationsergebnisse in der Gruppe besprechen zu können
- Für höheren Rücklauf sollte die Evaluation während der Veranstaltungzeit durchgeführt werden
- technische Varianten:
- Umsetzung mit Stud.IP: MoGli in Stud.IP einsetzen
- Umsetzung mit ILIAS: MoGli in ILIAS einsetzen
- Informationen hierzu bietet die Servicestelle Lehrevaluation auf der Seite "Studentische Lehrveranstaltungsevaluation".
- Zum sinnvollen und nutzenbringenden Umgang mit der Lehrevaluation beachten Sie bitte auch die Handreichung „Lehrveranstaltungsevaluation in vier Schritten“.
Ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Umsetzung
Erster Schritt: Rahmenbedingungen sichten und Ziele formulieren
Ziel, Dimension und Orientierung
Rückmeldungen zur Lehre sind ein wichtiger Bestandteil der Sicherung und Entwicklung der Qualität der Lehre. Darüber hinaus erfüllen Rückmeldungen beziehungsweise Feedback aber noch weitere Aufgaben, z.B. die Steigerung der Partizipation der Lerngruppe am Lehr-Lerngeschehen. Feedback zur Lehre gehört deshalb nicht erst ans Ende des Semesters, sondern beginnt weit vorher. Ziel sollte sein, die Verantwortung für das Gelingen der Veranstaltung und das Erreichen der Lernziele als Gemeinschaftsaufgabe von Lehrenden und Studierenden zu verstehen. Das Einholen von Rückmeldungen zur Lehre bedeutet für Lehrende deshalb auch, in einen kontinuierlichen Dialog mit den Studierenden zu treten, um sich gemeinsam über den Weg zu einer erfolgreichen Lehrveranstaltung zu verständigen.
Für den Einsatz von Evaluationsverfahren im Hochschulkontext ist es grundlegend, dass die Evaluation selbst nicht als Bewertung der Leistung einer Lehrperson missverstanden wird. Arnold et al. schreiben Evaluationen statt dessen eine "Kontroll- und Legitimationsfunktion sowie eine Erkenntnis- und Entwicklungsfunktion für alle Beteiligten" zu (vgl. Arnold et al., 2018: 397-398).
Grundsätzlich dient uns Evaluation als wissenschaftliches Instrument, um den Lernprozess der Studierenden zu untersuchen, die Erreichung der gesetzten Lernziele zu überprüfen und eventuellen Defiziten in diesem Prozess effizient mit geeigneten Maßnahmen entgegenwirken zu können. Arnold et al. unterscheiden im weiteren drei wesentliche Qualitäten von Evaluationsprozessen: ihre Dimension (Kontrollfunktion), Orientierung (Legitimationsfunktion) sowie ihre Ziele (Erkenntnis-/Entwicklungsfunktion).
Dimensionen:
Grundsätzlich dient uns Evaluation als wissenschaftliches Instrument, um den Lernprozess der Studierenden zu untersuchen, die Erreichung der gesetzten Lernziele zu überprüfen und eventuellen Defiziten in diesem Prozess effizient mit geeigneten Maßnahmen entgegenwirken zu können. Arnold et al. unterscheiden im weiteren drei wesentliche Qualitäten von Evaluationsprozessen: ihre Dimension (Kontrollfunktion), Orientierung (Legitimationsfunktion) sowie ihre Ziele (Erkenntnis-/Entwicklungsfunktion).
Dimensionen:
- Lernziele, Lerninhalte, Lernprodukte
- Lernleistung, Lernzeit/Aufwand, Lernkompetenz
- Lernhandlung, Lernwirksamkeit
- Betreuung, Kommunikation, Partizipation
- Mediennutzung, Medienkompetenz, Mediendidaktik
- Lernendes Subjekt steht im Zentrum der Evaluation, nicht das Lernangebot
- Welche Handlungen/Empfehlungen ergeben sich aus der Evaluation?
- Wer hat Zugang zu den Ergebnissen der Evaluation?
- Welche Maßnahmen der Veränderung sollen von wem ergriffen und von wem kontrolliert werden?
- Verbesserung der institutionellen Organisation und der praktischen Durchführung von Maßnahmen
- Bewertung eines erreichten Standes, Herstellung eines permanenten Qualitätsmanagements
- Analyse von Anforderungen sowie intendierten und nicht intendierten Wirkungen
- wiss. Rekonstruktion und Bewertung der Prozesse zur Erkenntnisgewinnung und weiteren Entwicklung der Bildungsangebote
"Die Entscheidung in welcher Phase eine Evaluation erfolgen soll, ist die Voraussetzung für die Planung, Durchführung und Auswertung einer Evaluation" (Arnold et al., 2018: 403).
Feedback zu Semesterbeginn
Zielsetzung:
- Erwartungen bewusst machen
- Diversität der Studierendengruppe sichtbar machen (u.a. auch bezüglich Vorwissen und Vorerfahrungen)
Wer gibt wem Feedback?
- Studierende geben der Lehrperson und dem Plenum Feedback
- Lehrende und Studierendengruppe erfahren so mehr über die Kompetenzen innerhalb der Lerngruppe
Leitfragen:
- Welche Wünsche haben die Studierenden für die Veranstaltung? Was erwarten sie von der Veranstaltung inhaltlich? Werden in der bisherigen Planung bestimmte Themen vermisst?
- Wie stellen Sie als Lehrperson sich eine produktive Arbeitsweise in dieser Veranstaltung vor - und wie die Studierenden? Wann ist die Veranstaltung für Sie - und wann für die Studierenden - ein Erfolg? Was darf auf keinen Fall passieren?
- Welche Vorerfahrungen haben die Studierenden? Welche Position nehmen sie bisher zu dem Thema der Veranstaltung ein?
Individuelles Feedback in einer Sitzung
Zielsetzung:
- Verständnisfragen zeigen und klären
- Kompetenzen einschätzen
Wer gibt wem Feedback?
- Studierende im Plenum geben den Referierenden Rückmeldungen
- Lehrende geben den Referierenden ggf. unter Ausschluss des Plenums nach der Sitzung ein detailliertes Feedback zu ihrem Vortrag
Leitfragen:
- Im Plenum: Was lief gut? Was können die Referierenden ggf. beim nächsten Mal besser machen?
- Im Einzelgespräch: Wie schätzen die Referierenden sich selbst ein? Wie wurden die zur Verfügung gestellten Materialien aufbereitet? Wie war die Interaktion mit dem Plenum?
Semesterbegleitendes Feedback
Zielsetzung:
- Zwischenbilanz ziehen: Reflexion von Konzept und Methode der Veranstaltung
- ggf. Nachsteuern der Lehrveranstaltungsplanung
- Überprüfung des Lernstands der Studierenden
Wer gibt wem Feedback?
- Studierende geben der Lehrperson Feedback (ggf. anonym über Evaluationstools)
- Lehrende können aktuellen Kompetenzerwerb abfragen bzw. den Studierenden ein Feedback zu ihrem Lernstand geben
Leitfragen:
- Fehlen wichtige Themen? Sind evtl. neue Themen & Fragestellungen im Verlauf der Vernstaltung hinzugekommen?
- Wie schätzen die Studierenden ihren bisherigen Lernstand ein?
- Welche Erwartungen wurden bisher nicht erfüllt?
Feedback in der Abschlusssitzung
Zielsetzung:
- Erwartungen auf deren Realisierung überprüfen
- Zukünftige Lehr-/Lernhandlungen gestalten
Wer gibt wem Feedback?
- Studierende geben der Lehrperson Feedback zur Veranstaltung
- Lehrende und Studierende erhalten Einblicke über den Lernstand der Studiengruppe
Leitfragen:
- Was sollte für eine zweite Durchführung beibehalten oder verändert werden?
- Wie schätzen die Studierenden ihren Kompetenzerwerb nach der Veranstaltung ein?
Zweiter Schritt: Entscheidungen über geeignete Tools treffen
Ausführliche Informationen zu den Tools, die sich zur Umsetzung formativen Feedbacks / formativer Evaluationen während des Semesters eignen, finden Sie in den Szenarien "Digitale Umfragen und Abstimmungen durchführen" und "Rückmeldungen zum Lernstand geben".
Mit dem MoGli-Evaluationsbogen bietet die JLU ein bewährtes quantitatives Verfahren zur Evaluation Ihrer Lehrveranstaltung am Ende des Semesters. Digitale Versionen des Evaluationsbogens können sowohl in Stud.IP als "Evaluation" als auch in ILIAS als "Umfrage" eingesetzt werden.
- Standardisiertes Verfahren, dass an der gesamten JLU eingesetzt wird
- Für die abschließende Evaluation einer Veranstaltung am Ende eines Semesters
- Modularer Aufbau ermöglicht die individuelle Anpassung an die eigene Lehrveranstaltung
- Automatische Auswertung
- Grafische Darstellung der Ergebnisse
- Evaluation kann direkt aus Stud.IP heraus durchgeführt werden, wenn z.B. kein ILIAS-Kurs genutzt wird.
- Es können Vorlagen genutzt werden.
- Es können eigene Evaluationsfragen erstellt werden.
- Single Choice- und Multiple Choice-Fragen möglich
- Automatische Auswertung
- CSV Export
- Zugang über QR-Code möglich
- Fragen können aus einem Fragenpool ausgewählt werden
- Automatische Auswertung mit grafischer Darstellung der Ergebnisse
- Viele verschiedene Fragetypen möglich (n-Choice, Freitext, Matrix usw.)
Dritter Schritt: Technische Umsetzung
Sobald nun Fragen konzipiert sind und ein Tool ausgewählt wurde, kann mit der technischen Umsetzung begonnen werden.
Schätzen Sie auch ab, ob Ihre Studierenden eine "Anleitung" benötigen und führen Sie das gewählte Verfahren gegebenenfalls einmal zum Test durch.
Schätzen Sie auch ab, ob Ihre Studierenden eine "Anleitung" benötigen und führen Sie das gewählte Verfahren gegebenenfalls einmal zum Test durch.
Informationen zur technischen Umsetzung von Umfragen und Abstimmungen für formative Evaluationen während des Semesters finden Sie im Szenario "Digitale Umfragen und Abstimmungen durchführen". Im Folgenden finden Sie eine Anleitung zur Umsetzung von MoGli in Stud.IP und ILIAS.
- Vorlage in Ihren Stud.IP-Account kopieren: Gehen Sie in Stud.IP auf ‚Tools‘ -> ‚Evaluationen‘ und geben Sie dort „Mogli“ in das Suchfeld ein. Kopieren Sie die deutsch- oder englischsprachige Fassung (vom Autor „Servicestelle Lehrevaluation“) mithilfe der gelben Doppelpfeile in Ihre eigenen Evaluationsvorlagen.
- Evaluation konfigurieren und Vorlage der eigenen Veranstaltung zuordnen: Anschließend können Sie durch Anklicken des ‚MoGLi-D‘ in Ihren eigenen Evaluationsvorlagen die Evaluation konfigurieren (Start- und Endzeitpunkt festlegen) und in die gewünschten Lehrveranstaltungen ‚kopieren‘. Falls Sie als Admin in Stud.IP angemeldet sind, müssen Sie zunächst über das Feld "In Bereichen suchen" die Veranstaltungstitel eingeben, bevor Sie die Evaluationsvorlage den gewünschten Lehrveranstaltungen mittels der Funktion ‚kopieren‘ zuordnen können.
- Veranstaltungsteilnehmer:innen auf die Evaluation hinweisen: Den Teilnehmer:innen wird in Stud.IP zwar durch ein Icon die Evaluation angezeigt, jedoch wird die Beteiligung durch eine Nachricht an die Teilnehmer:innen deutlich erhöht werden. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, in der Nachricht Schwerpunktthemen für offene Fragen anzusprechen. Nennen Sie in der Einladung eine Teilnahmefrist (72h Stunden nach der Einladung geht der Rücklauf auf nahezu Null zurück), z.B. "...bitte möglichst sofort, spätestens jedoch bis zum Freitag, den..." und beschreiben Sie auch Ihren Umgang mit den Ergebnissen.
- Auswertung aufrufen und Ergebnisse bewerten: Nach Ablauf der Teilnahmefrist (oder auch jederzeit vorher) können Sie Ihre Auswertung in Stud.IP einsehen. Gehen Sie in Stud.IP auf ‚Tools‘ -> ‚Evaluationen‘ und scrollen Sie ganz nach unten, dort können Sie sich in dem Dropdown-Menü ‚Evaluationen aus folgenden Bereich anzeigen‘ eine Ihrer Veranstaltungen auswählen. Durch Anklicken von ‚Anzeigen‘ und anschließend ‚Auswertung‘ bekommen Sie die entsprechenden Evaluationsergebnisse angezeigt, diese können Sie für sich selbst nutzen und bewerten.
- Klicken Sie in Ihrem ILIAS-Kurs auf die grüne Schaltfläche "Neues Objekt hinzufügen" und wählen "Umfrage" aus (Sie müssen hierzu über Kursadministrator-Rechte verfügen).
- Wählen Sie "Option 3: Umfrage kopieren", geben Sie im Suchfeld "Titel" MoGLI ein und klicken anschließend auf "Weiter".
- Nun sollten die beiden Evaluationsbögen zur Auswahl angeboten werden. Falls dem nicht so ist, verfügen Sie nicht über die notwendigen Rechte als Lehrperson der JLU Gießen. Im Zweifel wenden Sie sich bitte an den ILIAS-Support: ilias@uni-giessen.de.
- Wählen Sie den gewünschten Evaluationsbogen aus und klicken Sie anschließend auf "Umfrage kopieren".
- Wenn der Evaluationsbogen erfolgreich in Ihren ILIAS-Kurs kopiert wurde, bekommen Sie eine entsprechende Erfolgsmeldung.
- Über den Reiter "Einstellungen" können Sie bei Bedarf
- im Abschnitt "Einstellungen" den Titel anpassen und den angefügten Text " - Kopie" entfernen,
- im Abschnitt "Umfrage-Verwaltung: Zugriff" festlegen, in welchem Zeitraum (Startdatum und Enddatum) Ihre Studierenden an der Evaluation teilnehmen können sollen,
- im Abschnitt "Erinnerungen", die Option "Benutzer an Teilnahme erinnern" aktivieren, um Ihre Studierenden auf die Evaluation aufmerksam zu machen und ggf. im Zugriffszeitraum z.B. alle 2 Tage an die Teilnahme zu erinnern, wenn sie noch nicht an der Evaluation teilgenommen haben.
- Wenn die Evaluation abgeschlossen ist, finden Sie die Ergebnisse über den Reiter "Ergebnisse" -> "Detaillierte Ergebnisse". Diese können Sie bei Bedarf auch als Excel- oder CVS-Dokument exportieren.
Vierter Schritt: Durchführung
Um eine möglichst hohe Rücklaufquote zu erzielen, sollten Evaluationen wenn möglich stets während der Kontaktzeit einer Lehrveranstaltung durchgeführt werden.
Richten Sie dazu einen eigenen Zeitraum am Ende einer Lehrveranstaltung ein, in dem die Studierenden genug Zeit haben Ihre Evaluationen bearbeiten zu können.
Evaluationen können die wahrgenommene Selbstwirksamkeit Ihrer Studierenden erhöhen, wenn diesen kommuniziert wird, dass ihre Meinungen auch "gehört" werden. Dazu bietet es sich an, nach Auswertung der Evaluationen in einem angekündigten Zeitraum die Ergebnisse mit den Studierenden zu besprechen. Hierbei erhalten sie als Lehrperson zudem die Gelegenheit selbst noch mal Unklarheiten anzusprechen oder bei konkreten Verbesserungswünschen seitens Ihrer Studierenden deren Vorschläge einzuholen.
Wichtig ist zudem ein achtsamer Umgang mit den Evaluationsergebnissen. Einzelne Evaluationsrückmeldungen sollten stets anonymisiert behandelt werden und Sie sollten in der Nachbesprechung möglichst keine Stellungnahmen zu konkreten Aussagen einfordern. Stattdessen können Sie Aussagen zusammenfassen und bspw. klarstellen, wie Sie selbst unklare Aussagen interpretieren würden und ob diese Interpretation auch von der Studiengruppe geteilt wird. Nicht zuletzt handelt es sich bspw. bei stark negativem Feedback häufig um Einzelmeinungen, die nur eingeschränkt Bezug zur Studiengruppe haben. Nicht jedes Feedback muss von Ihnen auch angenommen oder diskutiert werden.
Richten Sie dazu einen eigenen Zeitraum am Ende einer Lehrveranstaltung ein, in dem die Studierenden genug Zeit haben Ihre Evaluationen bearbeiten zu können.
Evaluationen können die wahrgenommene Selbstwirksamkeit Ihrer Studierenden erhöhen, wenn diesen kommuniziert wird, dass ihre Meinungen auch "gehört" werden. Dazu bietet es sich an, nach Auswertung der Evaluationen in einem angekündigten Zeitraum die Ergebnisse mit den Studierenden zu besprechen. Hierbei erhalten sie als Lehrperson zudem die Gelegenheit selbst noch mal Unklarheiten anzusprechen oder bei konkreten Verbesserungswünschen seitens Ihrer Studierenden deren Vorschläge einzuholen.
Wichtig ist zudem ein achtsamer Umgang mit den Evaluationsergebnissen. Einzelne Evaluationsrückmeldungen sollten stets anonymisiert behandelt werden und Sie sollten in der Nachbesprechung möglichst keine Stellungnahmen zu konkreten Aussagen einfordern. Stattdessen können Sie Aussagen zusammenfassen und bspw. klarstellen, wie Sie selbst unklare Aussagen interpretieren würden und ob diese Interpretation auch von der Studiengruppe geteilt wird. Nicht zuletzt handelt es sich bspw. bei stark negativem Feedback häufig um Einzelmeinungen, die nur eingeschränkt Bezug zur Studiengruppe haben. Nicht jedes Feedback muss von Ihnen auch angenommen oder diskutiert werden.
Fünfter Schritt: Auswertung, Bewertung, Überarbeitung
Die Tools bieten bereits Möglichkeiten der automatischen Auswertung. Die Ergebnisse der Befragung sollten an die Studierenden zurückgemeldet und gegebenenfalls auch besprochen werden - insbesondere bei überraschenden oder unerwarteten Aspekten in den Antworten. Je nach Anliegen der Befragung kann sich nun auch eine inhaltliche Diskussion anschließen.
In die Evaluation Ihrer Lehrveranstaltung sollte auch die Nutzung der Befragungen - sofern dieses Mittel öfter genutzt wurde - einfließen. Das Feedback, welches Sie von den Teilnehmenden erhalten, sollten Sie unter Umständen mit den Studierenden besprechen, auf jeden Fall aber sollten Sie es für sich reflektieren und bei der Gestaltung anderer Lehrveranstaltungen einbeziehen.
Sollten Sie nicht ausschließlich auf die bereitgestellten Evaluationsinstrumente zurückgreifen, sondern auch Ihre speziellen Fragen beantwortet wissen wollen, können Sie auch Ihre Kolleg:innen bitten, ein Feedback zu Ihren Evaluationsfragen zu geben - vor allem im Hinblick darauf, ob die Fragen im Fragebogen wirklich das erheben, worin das intendierte Interesse besteht.
Über die eigene Reflexion und die Rückmeldung an die Studierenden hinaus sollten Sie Evaluationsergebnisse auch im Gespräch mit Ihren Kolleg:innen thematisieren um sich über die Bedeutung der Ergebnisse zu verständigen und gegebenenfalls erste Ideen für Änderungen zu erarbeiten.
In die Evaluation Ihrer Lehrveranstaltung sollte auch die Nutzung der Befragungen - sofern dieses Mittel öfter genutzt wurde - einfließen. Das Feedback, welches Sie von den Teilnehmenden erhalten, sollten Sie unter Umständen mit den Studierenden besprechen, auf jeden Fall aber sollten Sie es für sich reflektieren und bei der Gestaltung anderer Lehrveranstaltungen einbeziehen.
Sollten Sie nicht ausschließlich auf die bereitgestellten Evaluationsinstrumente zurückgreifen, sondern auch Ihre speziellen Fragen beantwortet wissen wollen, können Sie auch Ihre Kolleg:innen bitten, ein Feedback zu Ihren Evaluationsfragen zu geben - vor allem im Hinblick darauf, ob die Fragen im Fragebogen wirklich das erheben, worin das intendierte Interesse besteht.
Über die eigene Reflexion und die Rückmeldung an die Studierenden hinaus sollten Sie Evaluationsergebnisse auch im Gespräch mit Ihren Kolleg:innen thematisieren um sich über die Bedeutung der Ergebnisse zu verständigen und gegebenenfalls erste Ideen für Änderungen zu erarbeiten.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Durch das Einholen von Feedback zur Lehre bereits im Semester erfahren Lehrende, ob es ggf. Probleme gibt - und können die Veranstaltung ggf. anpassen. Rückmeldungen zur Lehre sind so ein wichtiger Bestandteil der Sicherung und Entwicklung der Qualität der Lehre.
- Rückmeldungen beziehungsweise Feedback erhöhen die Steigerung der Partizipation und Motivation der Studierenden am Lehr-Lerngeschehen, indem die Verantwortung für einen erfolgreichen Lernprozess geteilt und zu einer gemeinschaftlichen Aufgabe von Studierenden und Lehrenden gemacht wird.
- Die Stärken von Abstimmungssystemen oder Umfragen zur Lehrevaluation liegen vor allem in der Anonymität, so dass die Hemmschwelle zur Beteiligung sehr gering ist.
- Zeitaufwand
Stolpersteine
- Weisen Sie die Studierenden noch einmal auf die Teilnahme an der Evaluation hin, indem Sie z.B. eine Einladung dazu an die Studierenden versenden. Idealerweise geben Sie den Studierenden bereits während Ihrer Präsenzveranstaltung oder in Ihrem Online-Meeting Zeit, um die Evaluation auszufüllen. Dies erhöht die Teilnahmebereitschaft enorm.
- Wenn Sie an konkreten Verbesserungsvorschlägen zum Einsatz digitaler Medien interessiert sind, dann sprechen Sie das in der Einladung zur Evaluation direkt an und erbeten dazu eine Rückmeldung, z.B. in der letzten offenen Frage am Ende des Bogens.
- Zur besseren Einordnung Ihrer Ergebnisse wurde weitestgehend darauf geachtet, dass Sie diese mit evtl. vorhandenen Ergebnissen des MoGLi-Kernfragebogens vergleichen können.
Ergänzende didaktische Szenarien
Literatur
Arnold, et al. (2018) Evaluation. In: Handbuch E-Learning: Lehren und Lernen mit digitalen Medien . 5. aktual. Aufl.
Auferkorte-Michaelis, Nicole / Selent, Petra (2006). Feedback-Evaluation in Lehrveranstaltungen als dreistufiges Verfahren. In: NHHL, I 1.2
Mojescik, Katharina (2017). Möglichkeiten und Grenzen von Feedbackinstrumenten in Lehre und Studium. In: NHHL, I 1.16
Winter, Martin. Was ist, was kann und was soll die Evaluation von Studium und Lehre? Eine Einführung
Links zu weiteren Informationen
Übersicht über Methoden und Tools zur Selbstevaluation in der Lehre an der JLU (entwickelt von der Servicestelle Lehrevaluation in Kooperation mit der Professur für Hochschuldidaktik und Evaluation): https://www.uni-giessen.de/de/org/admin/stab/stl/servicestelle/selbstevaluation
Link zu dieser Seite: https://ilias.uni-giessen.de/wegweiser/lehrevaluation |
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